Der Genozid in Sumgait






Am 27. Februar 1988 bildete sich in der Stadt Sumgait, die nur 30 Kilometer nördlich von Baku liegt, ein Mob aus vor allem ethnischen Gruppen der „Azeris“, der gezielt Armenier angriff und tötete, sowohl auf den Straßen wie auch in ihren Wohnungen. Weitverbreitete Plünderungen und ein allgemeines Desinteresse der örtlichen Polizei verschlimmerte noch die Situation. Das bis dahin, in der Sowjetunion, beispiellose Ausmaß der Gewalt in Sumgait sorgte in der Berichterstattung der westlichen Medien für großes Aufsehen. Während der drei Tage andauernden Jagd auf Armenier wurden dutzende verletzt, 53 Menschen getötet, einige Opfer gefoltert und Leichen wurden verbrannt.
Am 29. Februar marschierte die Sowjetarmee in Sumgait ein, unternahm allerdings so gut wie nichts für den Schutz der armenischen Bevölkerung. Aserbaidschan hatte sein schmutziges und bestialisches Werk vollbracht …


Das Massaker an den Armeniern in Sumgait war der erste ethnische Übergriff in der neueren Geschichte der Sowjetunion und hatte großen Anteil am Zusammenbruch der UdSSR und am Ausbruch des Berg-Karabach-Krieges.
Als Ergebnis der Verschleierung des Völkermords von Sumgait und der schlecht oder falsch informierten internationalen Gemeinschaft, setzte die aserbaidschanische Regierung die große anti-armenische Propaganda fort, das wiederum zu einem Massaker im Februar 1990 in Baku führte. Hunderte von friedlichen Armeniern wurden zu Opfern der Gewalt. In Folge der Massenmorde, begangen durch die aserbaidschanische Regierung in den Jahren 1988 – 1990, wurde die gesamte armenische Bevölkerung zu Ausgestoßenen: mindestens eine halbe Million Menschen.


All diese Massaker waren die Antwort auf die stets friedlichen Demonstrationen der Menschen von Berg-Karabach, die nur ihr Grundrecht auf Selbstbestimmung beanspruchten und verwirklichen wollten.
Hierzu müssen wir festhalten, dass die Europäische Union am 7. Juli 1988 folgende Erklärung zum Völkermord von Sumgait verabschiedete:
„Unter Berücksichtigung der Tatsache, dass die autonome Region Berg-Karabach ein historischer Teil Armeniens ist (80% armenische Bevölkerung), sowie die Tatsache, dass diese Region in einer willkürlichen Entscheidung im Jahr 1923 durch Aserbaidschan eingegliedert wurde, sowie das Massaker an den Armeniern in der Stadt Sumgait, und auch unter Berücksichtigung der Tatsache, dass in Folge der sich verschlechternden politischen Situation in Aserbaidschan, die Massenmorde an der armenischen Bevölkerung in Sumgait und die gewalttätigen Übergriffe in Baku stattfanden, ist es im Ergebnis dieser Tatsachen, für Armenier gefährlich in Aserbaidschan zu leben und die Gewalt und die Repressionen gegen die Armenier in Aserbaidschan sind zu verurteilen.“



Die Regierung von Aserbaidschan hat weder den Völkermord in Sumgait anerkannt, noch ihr Bedauern über die ethnische Gewalt zum Ausdruck gebracht. Aserbaidschan stellt sich umgekehrt selbst als Opfer dar, bezeichnet das Zusammenleben mit den Menschen in Berg-Karabach als aggressiv ihnen gegenüber und verdreht in grober Art und Weise die Tatsachen.Unterdessen blieben die Täter, die die Verbrechen und Massaker an den Armeniern verübten, bis heute ungestraft.




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